Frank R., 61, arbeitet seit 41 Jahren als Gesundheits- und Krankenpfleger und leitete 26 Jahre lang eine Intensivstation. Er ist ein echter Hamburger, den sein Sohn auf Trab hält und der beim Kochen am liebsten Kräuter aus dem eigenen Garten verwendet.
Warum ich Gesundheits- und Krankenpfleger bin: Menschen dabei zu helfen, gesund zu werden, das war mein Ziel. Nachdem ich mich 1976 – entgegen dem Willen meines Vaters – für den Zivildienst entschied, schlug ich diese Richtung ein und lernte die große Krankenpflege. Im Laufe meines Berufslebens folgten mehrere Stationen in Hamburger Kliniken, zuletzt leitete ich über 26 Jahre eine Intensivstation. Ich mag an meinem Beruf, dass eine große Kollegialität herrscht. Man springt füreinander ein und hilft sich aus, zum Beispiel im Krankheitsfall.
Vor meiner Zeit bei Agentamed: Die Branche hat sich sehr verändert und die zunehmende Privatisierung habe ich immer recht kritisch verfolgt, unter anderem auch als Betriebsratsmitglied. Die beschriebene Solidarität unter Kollegen haben manche Klinikbetreiber systematisch ausgenutzt. Das zehrt an der Substanz. Nachdem auch „meine“ Klinik privatisiert wurde, war es für mich an der Zeit, etwas zu verändern.
Seit meinem Neustart bei Agentamed: Natürlich hatte ich Respekt, mit über 55 Jahren nach einem neuen Job zu suchen. Eine klassische Festanstellung kam für mich eigentlich nicht mehr in Frage. Ich suchte nach einer Alternative, die mir sowohl freie Zeiteinteilung, als auch Kranken- und Sozialversicherung bieten konnte. Bei Agentamed arbeite ich nun auf Midijob-Basis. Na klar, sich regelmäßig auf ein neues Kollegenteam einzustellen, erfordert Flexibilität – andererseits kann man sich besser von internen Problemchen abgrenzen. Der größte Vorteil der Zeitarbeit liegt aber meiner Meinung nach darin, dass ich wieder so arbeiten kann, wie ich es einmal gelernt habe: Der Patient steht im Vordergrund – als Mensch und nicht als Mittel zum monetären Zweck.
Ich möchte gern mit dem Vorurteil gegenüber Zeitarbeit aufräumen, dass man dafür irgendwann zu alt ist. Wer als Zeitarbeitskraft vermittelt wird, kann seine persönlichen Vorstellungen und Anforderungen viel besser umsetzen. So arbeite ich zum Beispiel aktuell als Fachkraft im Aufwachraum – das erfordert fachliche Qualifikation, ist aber weder körperlich noch psychisch belastend und passt prima in mein Leben.