Erste Hilfe gerne, aber bloß keine Herzmassage

Natürlich kann nicht jeder im Bereich der Gesundheits- und medizinischen Pflege beruflich zu Hause sein, wie unsere Mitarbeiter. Und doch: Helfen kann im Notfall jeder! Aktuelle Zahlen dazu liefern die Asklepios Kliniken.

Nicht mal jeder Vierte hält sich für einen guten Ersthelfer, mit zunehmendem Alter sind es noch weniger. Trotzdem trauen sich zwei Drittel der Deutschen zu, bei einem Unfall Erste Hilfe zu leisten – allerdings beschränken sich die meisten Befragten auf eine organisatorische und psychologische Unterstützung als bevorzugte Rettungsmaßnahme, während sich nur wenige lebensrettende Maßnahmen wie die Herzmassage zutrauen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Defibrillatoren („Defis“): Mit ihrer Hilfe kann ein Herz, das nicht mehr schlägt, mit einem elektrischen Impuls wieder in Gang gesetzt werden. Drei von vier Befragten wissen das, in Hamburg sogar 79 Prozent, aber 40 Prozent würden ihn aus Angst, etwas falsch zu machen, nicht selbst einsetzen wollen. Das ergab eine Umfrage des Instituts Toluna im Auftrag der Asklepios Kliniken. Befragt wurden 1.000 Deutsche ab 18 Jahren, repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Bundesland im Juli und August 2017.

„Unsere aktuelle Umfrage zur Woche der Wiederbelebung ergibt ein gespaltenes Bild“, sagt Prof. Dr. Alexander Ghanem, leitender Oberarzt der Kardiologie der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg und organisatorischer Leiter des Hanseatischen Cardiac Arrest Center, einem interdisziplinären Zentrum für Patienten, die länger wiederbelebt wurden. „Das Interesse am Thema und die grundsätzliche Bereitschaft zu helfen sind groß, aber das Wissen lückenhaft, und vor lebensrettenden Maßnahmen scheuen viele aus Angst, etwas falsch zu machen, leider zurück“, so Prof. Ghanem weiter. Diese Angst ist jedoch unbegründet. Denn die Defibrillatoren beispielsweise, die an immer mehr öffentlichen Orten zur Verfügung stehen, lassen sich kinderleicht bedienen. Ein Herz damit versehentlich zum Stehen zu bringen, wie es in Spielfilmen mitunter gezeigt wird, kann mit den modernen Geräten nicht passieren. Ebenso einfach ist die Herzmassage: Es gibt sogar mehrere Apps, die zeigen, wie sie geht.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Auch dieses Video demonstriert, was jeder Laie tun kann, wenn jemand zusammenbricht und nicht mehr atmet. Die Studie zeigt, dass fast zwei Drittel der Befragten eine solche kostenlose Lebensrettungs-App auf ihrem Smartphone installieren würden, besonders Jüngere sowie Eltern minderjähriger Kinder. Allerdings sind diese Apps wie z.B. „Leben retten“ von Asklepios nur wenigen bekannt. So kennt nur jeder Fünfte auch nur eine davon und lediglich drei Prozent haben eine installiert.

Obwohl 90 Prozent der Befragten bereits einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben, schätzen nur 23 Prozent ihre Fähigkeiten mit „gut“ ein. Diese Quote sinkt mit zunehmendem Alter von 31 Prozent bei den unter Dreißigjährigen auf 18 Prozent bei den über Sechzigjährigen. Der Hauptgrund: Der Kurs liegt bei mehr als der Hälfte mindestens zehn Jahre zurück, bei Älteren sogar mindestens zwanzig Jahre. Jeder Zweite meint, man solle sein Wissen alle 1-3 Jahre auffrischen und 74 Prozent sind sogar für verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse.

Zur Studie
Für die Studie „Erste Hilfe“ wurden von Toluna im Auftrag der Asklepios Kliniken im Juli 2017 bundesweit 1.000 Deutsche ab 18 Jahren, repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Bundesland online befragt. Die detaillierten Umfrageergebnisse stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Über die Woche der Wiederbelebung
Die Woche der Wiederbelebung ist eine Initiative des Bundesverbandes der Anästhesisten und findet unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit vom 18. bis 24. September statt. Auch in vielen Asklepios Kliniken finden dazu Veranstaltungen statt. So bieten z. B. die Asklepios Kliniken Barmbek und St. Georg unter dem Motto „Leben retten – kinderleicht“ einstündige Kurse an.